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Wir stehen für nachhaltige Tierschutzarbeit – d.h. unsere Arbeit hört weder bei der Vermittlung der Hunde auf, noch ist dies unser Hauptziel. Wir möchten vor Ort eine Veränderung bewirken. Wer sich schon mal mit dem Thema Tierschutzarbeit in Rumänien beschäftigt hat, weiß sicher, dass das nicht von Heute auf Morgen getan ist – aber wenn wir mit unserem vielleicht kleinen Beitrag nicht an eine Veränderung glauben, wie soll sie dann jemals möglich werden? Mit jeder noch so kleinen Veränderung, gehen wir gemeinsam einen Schritt in die richtige Richtung.

Warum also Rumänien?

Etwa 600.000 Hunde leben auf der Straße. Hinzu kommen rund 5,4 Millionen, die zwar ein Zuhause haben, jedoch unter verheerenden Bedingungen gehalten werden – im Freien, an der Kette, ohne Schutz vor Wind und Wetter.

Innerhalb von 20 Jahren (2001-2021) wurden in Rumänien mehr als 2 Millionen Hunde gefangen. Über eine Million von ihnen „verstarb“ in den Einrichtungen oder wurde getötet. In dem selben Zeitraum sind rund 750 Millionen Euro an staatlichen Geldern in Tötungsstationen geflossen.

Was denkt ihr, hat das Einfangen und Töten der Tiere dazu geführt, dass sich die Zahl der Tiere auf den Straßen verringert?

Nein, trotz der seit Jahren etablierten Praxis des Einfangens und Tötens ist die Zahl der heimatlosen Hunde in Rumänien nahezu gleichbleibend hoch geblieben.

Das Thema Aufklärungsarbeit und Kastration ist für uns die einzig richtige Lösung um das Leid auf Rumäniens Straßen zu reduzieren. Durch eure Hilfe konnten wir vor einiger Zeit unsere mobile Klinik ins Leben rufen und mit dieser immer mehr Fellnasen kastrieren und retten.

Unsere mobile Klinik

2017 war ein ganz besonderes Jahr für unseren Verein, denn in diesem Jahr hat unsere Michi Brandl eine wundervolle Spendenaktion gestartet. Durch diese Aktion wurde eine beachtliche Summe Geld gesammelt von der Magda sich 2018 einen lang ersehnten Traum erfüllen konnte: die mobile Tierklink.
Gekauft wurde ein ausrangierter Krankenwagen, welchen hier in Deutschland entsprechend umgebaut und nach Rumänien geschickt wurde. Die mobile Klinik war und ist ein wichtiger Meilenstein. Diese Klinik macht uns nicht nur flexibler – Sie ermöglicht uns auch vor Ort besser zu agieren und in Not-Situationen helfen. Außerdem ist sie der wichtigste Bestandteil für unsere Kastrationsprojekte.
Magda, die derzeit ihren Doktor an einer Universität absolviert, hat aber noch einen weiteren Stein ins Rollen gebracht und eine studentische Kooperation ins Leben gerufen. Unsere Klinik ist seitdem auch als diese erkennbar und wurde ich Zusammenarbeit mit der Hochschule gebrandet. Mittlerweile dient die Klinik auch als Station für angehende Tierärzte in Rumänien. Diese unterstützen bei der Kastration und leisten Aufklärungsarbeiten. Gemeinsam mit anderen Tierärzten, Vereinen und diversen Unterstützern konnten wir in den letzten Jahren so mehr Relevanz für das Thema Streunerpopulation und eine langfristige Veränderung schaffen.

Unser Kastrationsprojekt

Einer der wichtigsten Bestandteile unserer Arbeit ist das Thema Kastration. Denn nur durch organisierte Kastrationsprogramme können wir das Leiden auf Rumäniens Straßen nachhaltig reduzieren und die ausgeartete Streunerpopulationen vor Ort in den Griff bekommen. Aus diesem Grund wurde das MAP-Kastrationsprojekt ins Leben gerufen. Dieses ermöglicht uns in Kooperation mit Tierärzten aus der Umgebung, möglichst viele Nasen in Rumänien kastrieren zu können. Das Leid der Tiere in den rumänischen Tötungsstationen und städtischen Einrichtungen ließe sich in nur wenigen Jahren beenden, wenn die Gelder in sinnvolle Projekte fließen würden.

Neben den Tieren auf der Straße, sind auch einige Rumänen (oder Einheimische) sehr dankbar für dieses Projekt. Immer wieder nutzen die Besitzer der Vierbeiner die Gelegenheit, ihren Hund kastrieren zu lassen, weil häufig die finanziellen Mittel fehlen.

Diese Projekte können wir nur durch Spenden realisieren. Eine Kastration in Rumänien kostet rund 25 Euro. Wirklich gut angelegtes Geld, welches so viel Elend verhindern kann.

Nachhaltige Vermittlung - was heißt das für uns?

Nachhaltige Vermittlung bedeutet für uns, dass wir für unsere Hunde die passenden Menschen finden. Ob du der passende Mensch für unsere Fellnase bist, können wir anhand von einem Erstgespräch, einer persönlichen Vorkontrolle und einem regelmäßigen Austausch natürlich nicht in jedem Detail beurteilen. Daher zählen wir darauf, dass du dich als Pflegestelle innerhalb einer Woche, oder als potenzieller Adoptant bei einem oder mehrmaligen Kennenlernen zeitnah entscheidest. Wenn du dir nicht sicher bist, ist es nicht dein Hund – damit lagen wir in der Vergangenheit zumindest fast immer richtig.

Unsere Hunde werden an keinen Rastplätzen übergeben und es gibt auch keine Direktvermittlung. Wir nehmen sie an gesicherten Plätzen von unseren Fahrern entgegen, übergeben sie an unsere Pflegestellen und betreuen diese natürlich auch gerade während der ersten Tage sehr intensiv. Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Seite und das ändert sich auch nach einer Adoption nicht.

Ihr dürft uns immer bei Fragen oder Unsicherheiten kontaktieren. Wichtig ist uns nur, dass ihr auch als Team an eurer Mensch/Hund Beziehung arbeitet und unsere Schützlinge gut überlegt bei euch aufnehmt. Wir reden von einem Lebewesen und für diese Fellnase seid ihr die Welt.

Natürlich ist es nicht immer einfach...

…aber in welcher Beziehung ist das schon so? Dennoch ist es uns wichtig, dass ihr euch meldet, wenn es möglicherweise doch nicht passt oder ihr mal nicht mehr weiter wisst. Wir haben immer ein offenes Ohr für euch und kümmern uns bei Bedarf auch um eine neue Familie für unsere Hunde. Wir möchten verhindern, dass unsere Fellnasen jemals wieder in einem Tierheim oder im schlimmsten Fall sogar auf der Straße landen. Auch möchten wir keinen unserer Hunde auf Ebay Kleinanzeigen finden müssen.

Und auch wenn wir nichts von euch hören, melden wir uns nach ca. einem Jahr gerne nochmal telefonisch bei euch. Einfach um zu hören, wie das erste Jahr so für euch war, ob unser Schützling Auffäligkeiten oder sogar Krankheiten gezeigt hat, welche vorher nicht erkennbar waren. Das hofft natürlich niemand, aber nur durch so eine „Nachkontrolle“ können wir Dinge in der Zukunft ggf. ändern oder früher erkennen.